Wiedereröffnung der Saugasse

(lm) "Uje was leijt, sou viel leijt, un dees, wo mir grad mei Söjle gstorbe ist“ jammerte „Sauhirte“ Thomas Müller, der relativ authentisch, wenn man von „zu sauber für den Beruf“ absieht mit seiner gerade verendeten Gummisau im Leiterwagen durch die dichten Besucherreihen der Saugasse zum Mikrofon zog, wo er als Vertreter vom Verein örtliche Geschichte Schloßau/Waldauerbach eine „saugute“ historische Betrachtung der Saugasse und ihrer Hirten lieferte

 Grund dieser kleinen Einlage war die offizielle Wiedereröffnung der in bürgerschaftlichem Engagement renovierten Saugasse. Im Rahmen seiner Begrüßung gab Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger bekannt, dass man an diesem Tag in Schloßau gleich zwei Gründe zum Feiern habe. Und zwar die Einweihung des neuen Abwasser-Pumpwerks mit Tag der offenen Tür als gemeindlichen Part und eben die wirklich gelungene Sanierung der „Saugasse“, mit der die Schloßauer klugerweise dafür gesorgt hätten, dass man nun auch einen geeigneten Platz zum Feiern hat. Sein Dank richtete sich an alle, die sich in irgendeiner Weise in die gelungene Sanierung oder die Festvorbereitung eingebracht hatten bevor er mit neuen Besen und Schaufeln als Geschenk – die alten waren bei der Renovierung aufgebraucht worden – die „Saugasse“ offiziell an Ortsvorsteher Herbert Münkel und den Ortschaftsrat übergab.

Für den ebenso würdigen wie passenden musikalischen Rahmen sorgten in hervorragender Weise die Kinder der Grundschule Schloßau unter Leitung von F. Pfendbach sowie der Männergesangverein „Harmonie“ Schloßau unter Dirigentin Ina Traube. Und für die feierliche kirchliche Weihe zeichnete Pfarrer Stanislaus Zylinski verantwortlich

Die Baumaßnahme selbst ließ „Bauleiter“ Gernot Grimm Revue passieren. Demnach hatte „Saugassen-Verwalterin“ Petra Moser vor rd. zwei Jahren den Ortschaftsrat auf die erheblichen Verschleiß- und Alterserscheinungen aufmerksam gemacht. Das Dach der Hütte war undicht, der gemauerte Grill unrettbar verfallen, die Holzsitzmöbel verrottet, die Steine der Feuerstelle abgebrochen und das Bachbett ausgeschwemmt. Auch hier waren die Holzabschrankungen verrottet und der Bereich um die Brunnenstube total versumpft.

Nach dieser Erkenntnis seien sehr konstruktive Gespräche mit der Gemeindeverwaltung und den örtlichen Vereinsvorständen gefolgt mit dem Resultat, dass neben der Renovierung nun außerdem eine Verbesserung der Nutzung im Vordergrund stand.

Die neue Saugasse präsentiert sich mit einer vollkommen sanierten und erweiterten Grillhütte mit befestigtem Vorplatz, zweckmäßiger Feuerstelle und großzügiger Sitzgarnitur sowie Stromversorgung durch Erdkabel. Bei der gegenüber liegenden Brunnenstube wurde nach gründlicher Säuberungsaktion der Eingang zum Brunnenhaus mit einem Schutzgitter gesichert, der davor liegende Steintrog als Puzzle wieder zusammengesetzt und der Bachlauf mit Sandsteinplatten in sein altes Bett zurück verlagert. Selbst die Holzabschrankungen seien neu.
Als besonders erwähnenswert hob Gernot Grimm hervor, dass so viele Vereine und Einzelpersonen generationsübergreifend an einem Strang gezogen haben: „Der älteste Helfer war über 70, der jüngste noch keine zwei Jahre alt“.

Sein besonderer Dank galt dem Optimismus und der Schaffenskraft von Ortsvorsteher Münkel, der den offiziellen Teil der „Saugassen-Übergabe“ mit dankenden Worten an alle ehrenamtlichen Fachleute und „Hilfskräfte“ dieses Bauprojekts sowie Bürgermeister Dr. Rippberger mit Christoph Müller, Harald Grimm und Bauhof für das harmonische und konstruktive Miteinander und die Bereitstellung der Mittel, aber auch allen, die der Feierstunde einen so würdigen und kurzweiligen Rahmen gegeben haben.

Quelle: mudau.de, 30.05.2011