Alphörner in drei Bundesländern zu hören

Es war ein etwas anderes Konzert, zu dem das Odenwälder Alphorn-Ensemble am Sanatorium Schloss Waldleiningen einlud. Die fünf Odenwälder Alphorn-Freunde setzen sich aus Musikern der Region zusammen, die mit Leidenschaft, Ehrgeiz, Begeisterung und musikalischem Können diesem sehr anspruchsvoll zu spielenden Musikinstrument einzigartige Töne entlocken.

Das Wetter und das herbstliche Ambiente passten, um die Patienten der Klinik und die Bevölkerung der Umgebung auf die Alphornklänge einzustimmen. So kamen schließlich auch zahlreiche Wanderer zur besten Kaffeezeit an das malerische Schloss, um den fünf Alphorn-Virtuosen zuzuhören. Neben traditionellen Alphornwerken erklangen auch Polkas, Walzer und Märsche. Die Zuhörer dankten dies immer wieder mit anhaltendem Beifall. Alphorn Waldleiningen

Letztendlich waren die Melodien der Instrumentalisten dann auch in gleich drei Bundesländern zu hören. Kein Wunder, liegt das Schloss doch nur etwa drei Kilometer vom Dreiländerstein Baden-Württemberg, Bayern und Hessen entfernt. Kurz vor 17 Uhr endete schließlich das Konzert, wobei auch die Sonne allmählich hinter den Bergen verschwand und sich ein leichter Nebelschleier ausbreitete.

Zugegebenermaßen ist das Alphorn nicht gerade das Instrument der hiesigen Region, doch bietet gerade das langgezogene Steinichtal ein optimales Ambiente, für dieses, man höre und staune, Blechblasinstrument, das nicht nur in der Alpenregion für Tradition und das Ursprüngliche steht. So fällt es auch leicht zu glauben, dass es auf den Alpengipfeln zunächst als Signal- und Warnhorn eingesetzt wurde. Bereits während des Lockdowns im vergangenen Jahr erfreute das Alphorn-Ensemble vor Pflegeeinrichtungen der Gemeinde Mudau die Bewohner und Pflegekräfte mit ausgesuchten Melodien und leistete so einen wertvollen Beitrag.

Umso erstaunlicher, denn die Alphorn-Virtuosen fanden erst kurz vor dem Ausbruch der Pandemie als Bläsergruppe zusammen. Gleich nach dem Ausbruch herrschte Stillstand in vielen Vereinen, doch die Bläsergruppe konnten die Hygienevorgaben einhalten, denn der Abstand ergibt sich aus den Instrumentenlängen. Des Weiteren wurde im Freien geübt, so Edmund Link, Sprecher des Ensembles. Somit konnten die Bläser ihre Instrumente allmählich kennenlernen sowie gleichzeitig den Ansatz trainieren. So bleibt festzuhalten, dass dieser Vereinigung durch den Lockdown nicht die Luft ausging.

Thomas Müller, 16.10.2021

Waldleiningen

Einen herrlichen Ausblick haben die Bläser auf das Schloss Waldleiningen.