Brainstorming Bäckerei Münkel

(lm) Auch wenn Ortsvorsteherin Tanja Schneider, ebenso wie Herbert Münkel selbst, die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, dass die Bäckerei mit dem einzigen Lebensmittelgeschäft im Ort vielleicht doch noch von einem Bäcker übernommen wird, so freute sie sich doch, dass die Gaststätte Hirsch bis auf den letzten Platz belegt war zum Brainstorming „Dorfladen Schloßau“ – und zwar tatsächlich mit allen Altersschichten. Und wenn viele am gleichen Strang ziehen, dann kommt meist auch etwas Gutes dabei heraus. Dankbar und auch ein wenig überwältigt äußerte sich Herbert Münkel, dem es vor allem wichtig ist, dass seine Schloßauer auch weiterhin ihre Einkaufsmöglichkeit und vor allem ihren Treffpunkt in der Ortsmitte nutzen können. Er versprach, dass von seiner Seite keine Hemmschwellen kommen werden. Was auch immer von der Dorfgemeinschaft entschieden werde, finde seine bestmögliche Unterstützung. Als Moderator des Abends hatte Klaus-Dieter Klopsch beste Vorbereitungen getroffen. Obwohl er der Meinung war, dass eine solche Bürgerversammlung schon sehr viel früher hätte stattfinden müssen, da in schleichender Form bereits seit Jahren immer mehr Lebensqualität im ländlichen Raum wegbreche. Es sei auch nicht möglich, die Gemeindeverwaltung dafür verantwortlich zu machen, denn die habe bereits mehr als genug mit den vorgegebenen Pflichtaufgaben zu tun und ärztliche Versorgung, Einzelhandel oder Mobilität für die Bürger falle nun mal nicht unter diese Pflichtaufgaben. Die Dorfgemeinschaft Schloßau-Waldauerbach müsse sich überlegen und sich stark machen für das, was ihr wichtig ist. In diesem Sinne teilte er jedem Anwesenden zwei Karten aus, die mit je einem „Wunsch“ beschriftet und ausgewertet wurden. Mit über 30 Stimmen stand der Dorfladen an erster Stelle, gefolgt von „Fahrdienst“, „Landarzt“ „Gaststättenerhalt“, „Erlebnisprogramm für Ältere“ als Pendant zum Kindersommerferienprogramm. Letzteres fand noch ein paar „Unterpunkte“ wie Turnangebote, Treffpunkt für Einsame, Gemeindecafé oder Backwerkstatt.

Natürlich hatten sich Ortsvorsteherin Schneider und Moderator Klopsch im Vorfeld über reale Möglichkeiten einer Dorfladeneröffnung erkundigt und waren bei EM-Läden „hängengeblieben“, deren Konzept für die Schloßauer Bedürfnisse ideal erscheint, was ein Bürger, der einen solchen Laden aus Neugier besucht hatte, auch absolut begeistert bestätigte. Das aktuell gängigste Sortiment könnte bequem und realistisch von Herbert Münkel erfragt werden, die Ladengröße wäre optimal, die Möglichkeit einer integrierten Café-Ecke müsste noch im Detail erfragt werden, auch die Tatsache, dass Alkohol und Zigaretten in solchen Läden nicht existent sind, wäre unproblematisch oder sogar von Vorteil. Doch wäre als nächstes Problem das notwendige Startkapital – immerhin fünfstellig – anzugehen und die Frage: Gründet man dafür eine Genossenschaft oder einen Verein oder gibt es vielleicht weitere Möglichkeiten? Außerdem war man sich mit den Machern der EM-Läden einig: „Das Zugpferd des Ladens sind die Backwaren“. Es muss also ein Bäcker gefunden werden, der zum einen die Backwaren liefert und sich zum zweiten mit den Vertragsbedingungen von EM anfreunden kann. Weiter beschäftigte die Anwesenden die Öffnungszeiten und wie man gewisse soziale Angebote in das System integrieren könnte. Um die Masse an Fragen realistisch beantworten zu können, soll im nächsten Schritt eine sehr persönliche Machbarkeitsstudie in Schloßau und Waldauerbach durchgeführt werden, bei der die Bürger gebeten werden, sich zur Sicherung ihrer Lebensqualität rege zu beteiligen. Dem dicken Dankeschön von Herbert Münkel für diesen tollen Meinungsaustausch und die Unterstützung folgte ein gemütliches Miteinander mit wirklich guten Gesprächen.

Quelle: mudau.de, 07.03.2024